Termine
ÖBV Veranstaltungen
Nyéléni Herbsttreffen
Tagung "Gutes Essen für alle" Do, 26. Okt – So, 29. Okt 2017 8020 Graz
ÖBV Veranstaltungen
Konzerne entmachten! Verbindliche Regeln statt globale Klagerechte für Konzerne

Podiumsdiskussion

Wien, Mo. 30.10.17, 18:30

Adresse: Younion, Maria-Theresien-Straße 11, 1090 Wien

Bäuerinnen-Block
BÄUERINNEN-BLOCK
Netzwerken für ein Gutes Leben

9. Okt 2016, Christine Pichler-Brix (Biobäuerin in Oberösterreich)

 Ich bin überzeugt, dass die politische Arbeit für ein gutes Leben Spaß u...

BÄUERINNEN-BLOCK
Die diesjährigen Preisträgerinnen für kreative Entwicklung im ländlichen Raum

15. Okt 2016, eine Zusammenfassung und Kommentar zu den Biografien

Im Zuge dieser weltweiten Aktionstage, werden jedes Jahr Preise an einige Fraue...

BÄUERINNEN-BLOCK
"Die Post bringt allen was" - Samen gegen Gewalt

12. Okt 2016, Ulrike Stadler (Bäuerin in OÖ)

Stimmt, es gibt kaum einen Tag, an dem der Briefkasten leer bleibt. Unter einem dicken Stapel von P...

Systemwandel statt Klimawandel

7. Okt 2016, Judith Moser-Hofstadler (Biobäuerin in OÖ)

Schon in der Schule hat mich ein Kollege gefragt, ob ich eigentlich wüsste, wie viele Kilometer mein Joghurt hinter sich gebracht hat, bis es bei mir gelandet ist. Ich weiß die Zahl nicht mehr, die er genannt hat, aber sie war erschreckend hoch – für ein Milchprodukt, das in der nächsten Molkerei abgepackt worden ist.

Selten denkt man daran, dass ja nicht nur das eigentliche Produkt, das man gern möchte, schon weit gefahren ist – vom Bauernhof zur Molkerei, von dort zum Zentrallager und von dort zum Geschäft und zu mir nach Hause – sondern auch die Verpackung und die ganzen Zutaten, die zur Produktion nötig sind. Ob da auch der Anfahrtsweg der Menschen bedacht ist, die in der Molkerei arbeiten?

Mir fällt dieser Gedanke immer wieder ein, wenn ich im eigenen Verarbeitungsraum am Hof stehe und die Milch unserer Kühe zu Joghurt verarbeite. Wahrscheinlich ist das eh kindisch, aber es freut mich jedes Mal wieder, dass zumindest der Inhalt der Gläser keinen Kilometer auf die Klima-Waagschale bringt. Auch die Leute, die bei uns einkaufen, wohnen nicht weit weg.
Das ist dann mein wöchentlicher direkter Beitrag zum Systemwandel.

Ich seh in der Forderung nach Systemwandel auch einen Auftrag. Gerade wir Bäuerinnen und Bauern können nicht einfach Systemwandel fordern, sondern müssen diese Forderung auch umsetzen! Wenn die Leute rundherum keine Produkte vom Bauernhof angeboten bekommen, können sie diese auch nicht kaufen. Leider haben wir das eher verlernt mit dem Druck, dass landwirtschaftliche Betriebe sich spezialisieren sollen. Direktvermarktung ist aber nicht nur gut für das Klima, sie wär auch eine Möglichkeit, die Wertschöpfung selbst in der Hand zu haben.

Ich träume ja manchmal schon von einem Systemwandel, der dazu führt, dass es am Land wieder mehr Arbeitsplätze gibt – nicht zuletzt auf Bauernhöfen, und die Kilometer für das Joghurt werden weniger und weniger ...

(Judith Moser-Hofstadler)

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren