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Europäischer Bäuerinnenaustausch_1999

Europäische Bäuerinnen auf dem Weg zueinander

 

18 Bäuerinnen haben sich im Jahr 1999 auf die Reise zu Berufskolleginnen in ganz Europa gemacht.

 

Die Idee entstand während eines Gruppentreffens des Frauenarbeitskreises. Warum nicht Bäuerinnen in Europa persönlich kennen lernen und einmal eine Woche erfahren, wie sie leben, welche Arbeit sie tun und wie sie sich selbst mit ihrem Beruf als Bäuerin sehen? Und was auch wichtig ist: Unter welchen Rahmenbedingungen bewirtschaften sie ihre Höfe, wie streng werden beispielsweise Hygienevorschriften exekutiert, wie erleben Bäuerinnen anderswo den Preisdruck des Weltmarktes?

 

Kurz gesagt: die Antworten waren sehr vielfältig. 18 Bäuerinnen sind ausgeschwärmt nach Nord (Norwegen, Schottland, Shetland Inseln, Irland, Holland), Süd (Griechenland), West (Baskenland, Portugal, Frankreich, Schweiz) und Ost (Slowenien). Die Erfahrungen und Bilder, die zusammengetragen wurden, ergaben ein schillerndes Mosaik der Vielfältigkeit, aber auch ein Bild des widerständischen Lebens.

 

Landwirtschaft betrieben bedeutet etwa in Schottland, der Natur nicht nur das Lebensnotwenige abzutrotzen, sondern die gewonnen Produkte wie Schafwolle oder Lammfleisch auch zu guten Preisen verkaufen zu können. Im Winter ist in Griechenland im Winter Hochsaison für Olivenernte und damit jede Menge zu tun, in einer Periode, die viele österreichischen Bauern und Bäuerinnen ruhiger erleben.

 

Jedoch wird eines wird überall sichtbar: Der Weltmarkt dringt bis in die hintersten Winkel der Bauernhöfe hinein und die Lebensbedingungen, unter denen Landwirtschaft betrieben wird, werden härter. Aber auch immer mehr Bauern und Bäuerinnen lehnen sich gegen die Allmacht des Marktes auf, schleißen sich zusammen, versuchen sich gegenseitig zu ermutigen und neue Wege des „Durchkommens" zu finden.

 

Bäuerinnen begegnen Bäuerinnen: die österreichischen haben länger als eine Woche auf europäischen Betrieben mitgelebt und mitgearbeitet und wenig später ihre Berufskolleginnen auf ihre Höfe eingeladen. Neben den entstandenen Bekanntschaften und Freundschaften, den intensiven Gesprächen über Landwirtschaft und das Bäuerin-Sein hier und dort, war eine weitere Frucht des gegenseitigen Austausches ein Buch mit dem Titel: „Käselaibe sind kein Handgepäck". Die reisenden Bäuerinnen haben darin ihre Reise und Aufenthaltserlebnisse festgehalten und einem breiten Kreis von Interessierten ein Dokument europäischer Land- und Frauenwirtschaft hinterlassen.

 

Leserinnen und Leser erfahren darin nicht nur etwas über bäuerliches Frauenleben auf baskischen, französischen oder norwegischen Höfen, sie können darin auch entdecken, was eine Reise für eine Bäuerin bedeuten kann.

 

Dass die Kontakte, die beim Bäuerinnenaustausch entstanden sind, auch über die eigentlichen Besuche hinausgehen, zeigte das internationale Bäuerinnenseminar „eingeRAHMt" im Jahr 1999. Dort diskutierten Bäuerinnen gemeinsam mit ihren europäischen Kolleginnen ihre Erfahrungen mit der herrschenden europäischen Agrarpolitik. Zwischen den Frauen herrschte eine große Solidarität und ein gemeinsames Verständnis der Lebenssituation der jeweils anderen: die Beiträge und Erzählungen der einzelnen wurden von den anderen Frauen, trotz unterschiedlicher Muttersprachen und Lebenssituationen, ohne weitere Erklärungen oder Rechtfertigungen verstanden.